In der Physik ist der Begriff Quantensprung 1910 erstmalig genutzt worden. In den Folgejahren 1924 dann von den Engländern mit „quantum jump“ und 1932 quantum leap“ im wissenschaftlichen Wortgebrauch aufgegriffen. Verglichen mit Vorgängen des alltäglichen Lebens ist ein physikalischer Quantensprung wegen seiner nur sehr geringfügigen Auswirkungen äußerst schwer zu beobachten.

Im Gegensatz dazu versteht der (Werbe-) Sprachgebrauch in Wirtschaft und Politik unter einem Quantensprung einen (vorgeblich) ungewöhnlich großen Fortschritt in einem bestimmten Bereich.

Bei einem Quantensprung soll es sich meistens um einen qualitativen großen Fortschritt, bei dem etwas Neues, Anderes entsteht oder geschaffen wird, handeln. 

Erstes Quantum – Analytics

Warum wir die Headline Talkwalkers Quantensprung gewählt haben, dürfte mit letzterer Aussage des qualitativ großen Fortschritts zusammenhängen. Wir beschäftigen uns seit 2008 mit dem Thema Media Monitoring und Media Analytics. Ganz am Anfang haben wir Radian6 in Deutschland bis zur Übernahme durch Salesforce zum Erfolg verholfen. Radian6 war zu seiner Zeit das modernste und leistungsfähigste Tool. Aus vertrieblicher Sicht war eine Goldgräber-Stimmung angebrochen. Radian6 hat sich von selbst verkauft und unsere Vertriebsmitarbeiter waren mit der Bestellannahme in den Innendienst verbannt.

Seit 2012 arbeiten wir nun mit Talkwalker und in dieser Zeit haben wir eine kontinuierliche Weiterentwicklung am Produkt und am Markt erlebt.

Retrospektiv behaupten wir, nun eines der besten Werkzeuge am Weltmarkt nutzen zu können. Ein solche Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Verantwortlich für diese vielen „quantum leaps“ in den letzten acht Jahren ist das Luxemburger Team mit der Spitze um Robert Glaesener, Thibaut Britz und Christophe Folchette. Dafür danken wir Euch!

Zweites Quantum – Was zählt?

Die Flut der täglichen Meldungen ist für jeden Social Media Manager eine große Herausforderung die relevanten Beiträge von den irrelevanten zu trennen. Fake-News, Bots und unseriöse Quellen erleichtern die Qualifizierung der Nachrichten und Beiträge nicht.

Jeder unserer Kunden verarbeiten im Monat durchschnittlich 0.8 Millionen Beiträge. Das sind ca. 25.000 Beiträge pro Tag. Diese Anzahl setzt sich aus Beiträgen aller Mediengattungen zusammen. Retweets oder Shares erhöhen das Grundrauschen und die Anzahl der zu analysierenden Meldungen. Verstecken sich darunter auch Meldungen die von Bots und/oder weniger seriösen Quellen „verstärkt“ werden, dann wird es schwierig.    

Künstliche Intelligenz, so wie diese in Talkwalker eingesetzt wird, hat sich zu einem unverzichtbaren „Helfer“ entwickelt.

Mit der Talkwalker KI können Quellen mit einem entsprechenden Credibility-Score beurteilt werden. Meldungen lassen sich mit einem Fake-News-Level vorfiltern. Intelligente Filter wie z.B. der BOT-Filter erleichtern die tägliche Arbeit eines jeden Social Media Analysten.

Drittes Quantum – Wer spricht über was?

… hier am Beispiel der aktuellen CO2 Diskussion.

Bei der Themenfindung konnte man sich in der Vergangenheit an einer Themenwolke klammern. Die Darstellung von Themen auf Basis von Wortzählungen war jedoch eher ungeeignet, um einen Konversationsschwerpunkt zu ermitteln. Bereits im Sommer 2019 hat Talkwalker für die Themenfindung eine 2 und 3 Wort-, sowie eine Nominal- und Verbal-Phrasen Analyse entwickelt.

Im November aber hat die Crew aus Luxemburg eine Lösung präsentiert, die jedem Social Media Analysten deutlich mehr Insights liefert.

Talkwalkers Conversation Cluster (TCC) ermöglicht die automatische Datensegmentierung unzähliger Konversationsströme.

Abbildung 1: Conversation Cluster zur CO2 Diskussion im Dezember 2019

Das Hauptziel von TCC ist es, textliche Inhalte visuell zu ordnen. Dadurch können Konversationsschwerpunkte und deren Zusammenhänge schneller erkannt werden. Der Analyst kann durch die Isolierung eines Themas neben den wichtigsten Beiträgen auch die bedeutenden Meinungsführer identifizieren. Dazu gruppiert Talkwalker Artikel in verschiedenen Clustern nach ihrer semantischen Ähnlichkeit. Diese Funktion hilft den Benutzern dabei:

  • Erkenntnisse zu bisher unbekannten Themen zu gewinnen.
  • Den Kontext in der Gesamtheit zu verstehen.
  • Herauszufinden, was das Gespräch antreibt und was andere Gespräche anregen.
  • Geschichten hinter den Zahlen zu identifizieren.
  • Beziehungen zwischen den Gesprächen und Gesprächspartner zu erkennen

Funktionsweise

Die KI-Engine von Talkwalker wurde mit speziellen Clustering-Algorithmen verbessert, die in der Lage sind, ähnliche Textmuster zu identifizieren, die entlang all unserer Inhalte verborgen sind, und diese Muster zu verbinden. Sobald dies geschehen ist, werden die Erkenntnisse in einer übersichtlichen Visualisierung präsentiert. Talkwalkers Conversations Cluster (TCC) kombiniert zwei Spitzentechnologien:

Branchenführende KI-basierte Segmentierung + fortschrittliche Visualisierungstechnologie.  

Innerhalb eines Clusters bündeln sich in der Regel ähnliche Punkte.

  • Größerer Abstand zwischen den Punkten vom gleichen Cluster bedeutet weniger inhaltliche Ähnlichkeit. Es kann z.B. eine andere Sichtweise über das gleiche Thema sein.
  • Kompaktere Cluster sind weniger umstritten, sie enthalten sehr ähnliche Artikel.
  • Cluster mit Punkten, die über die TCC-Grafik verteilt sind, sind umstrittener oder diskutieren breitere Themen, ihre Artikel diskutieren differenziertere Konzepte.
  • Ein engerer Abstand zwischen den Clustern deutet auf eine hohe Anzahl von verwandten Artikeln hin.
  • Cluster, die in der Mitte der Visualisierung platziert sind, sind besser mit dem Gesamtnetzwerk verbunden, so dass ihr Konzept für den Rest der Cluster zentraler ist.
  • Outlying-Cluster, die am Rande der TCC-Grafik platziert sind, sind weniger mit dem Gesamtnetzwerk verbunden und repräsentieren Nischengespräche.

Abbildung 2: Drill-Down Conversation Cluster zur CO2 Diskussion im Dezember 2019

Viertes Quantum – Talkwalker Customer Data+

Diese Funktion ist eine revolutionäre Möglichkeit für Unternehmenskunden, die Daten ihrer Kunden aus allen eigenen Datenquellen zu verstehen. Jetzt können Kunden die in Talkwalker verfügbaren externen Daten mit ihren wertvollen internen qualitativen Daten kombinieren.

Bereits Anfang des Jahres 2019 hat Talkwalker das Protect Measure Promote – kurz PMP – Framework vorgestellt. Interne, eigene Daten bieten eine sehr hohe Aussagequalität und Sicherheit.

Abbildung 3: Das Talkwalker PMP Framework

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, eigene Kundendaten zu verwenden, um das BPR-Framework anzusprechen, wie z.B.:

  • Problemverfolgung: Nutzung einer Vielzahl von Ressourcen zur Identifizierung allgemeiner Probleme
  • Reputationsmanagement: Messung nicht nur intern, sondern auch extern durch soziales Monitoring zur Identifizierung potenzieller Reputationsrisiken.
  • PR-Messung: Messung der Werbeausgaben und der Investitionen der Beeinflusser im Vergleich zum sozialen Engagement
  • Messung des Markenstatus: Messen Sie Umfrageergebnisse, E-Mails, Serviceanrufe, Online-Nachrichten und Blogs zusammen, um den derzeitigen Status der Marke zu verstehen.
  • Verbraucherinformationen: verstehen, was die Verbraucher von ihren eigenen Worten erwarten, und das mit dem vergleichen, was sie intern wissen.
  • Trendforschung: Verständnis der Auswirkungen von Kampagneninvestitionen auf die Verbraucher

Bisher war es schwierig und zeitaufwendig, Erkenntnisse aus verschiedenen Datenquellen zu analysieren und zu generieren, wobei nur wenige Lösungen zur Verfügung standen, um dies effektiv zu tun. TCD+ ändert dies, indem auf Basis der gleichen Technologie, interne Daten (First-Party) mit Online-Nachrichten und Social Media analysiert werden.

Am Beispiel der Markteinführung des Iphone 11 wurden Daten des Kundensupports und die Ergebnisse der flankierenden Nutzerumfragen mit den öffentlichen Daten des Social Media zusammengeführt. Die Erkenntnisse flossen interaktiv in die Kommunikationsstrategie ein.   

Abbildung 4: Analyse-Ausschnitt am Beispiel iPhone 11 Markteinführung.

Eine einzige Quelle der Wahrheit – Single Source of Truth

Die Verwendung verschiedener Tools für verschiedene Datensätze war für die meisten Analysten und Praktiker in der Vergangenheit ein Problem, da sie zu unterschiedlichen Anwendungsfällen und Schlussfolgerungen führten.

Abbildung 5: Nutzung externer öffentlicher Daten und interner eigener Daten

Mit dem TCD + können Sie eine einzige auditfähige Quelle schaffen, die eine umfassende Lösung für Kommunikations-, Marketing- und Research-Intelligence-Anforderungen ist.

Fünftes Quantum – Professionelles Consulting

Talkwalkers Anspruch ein „Selfservice“ Tool zu sein, trifft für viele Standard-Fragestellungen zu. Anbindungen an interne Systeme oder die Nutzung der Talkwalker API für vollautomatisierte Datenimporte aus Print-, Radio- und TV-Quellen erfordern jedoch einen erfahrenen Spezialisten. Je komplexer die Monitoring-Projekte werden, umso wichtiger wird eine strukturierte Herangehensweise. Investitionen, die in externe Beratungs- und Betreuungsmandate fließen, zahlen sich nach kurzer Zeit aus.

Diese Rechnung ist recht simpel nachzuvollziehen.

Mit der Lizensierung einer Talkwalker Lösung ist man in den Jahren zuvor davon ausgegangen, damit alle Fragestellungen lösen zu können und alle Fachbereiche mit qualitativ hochwertigen, quantitativ optimierten Informationen zu versorgen. Die Realität war aber eine andere. Zu viele irrelevante Meldungen rund um eine Kernaufgabe, trübten die Sinnhaftigkeit einer doch so wichtigen Maßnahme.

Nutzt man Talkwalker nur zu 5%, kann man nicht erwarten eine 100% Monitoring-Lösung etablieren zu können. Das On-Boarding, Trainingsmaßnahmen und kontinuierliches Anpassen der Suchanfragen, Dashboards, Alerts und Reports sowie die fachliche Unterstützung bei komplexen Fragestellungen, sollten zur Pflichtübung werden. Unser Team ist dafür da! 

Abbildung 6: Unser 360 Grad Framework begleitet Sie in Ihrer Markenstrategie.

Resümee | Take Away

Die Talkwalker Lösung,  gepaart mit professioneller Beratung durch Radiosphere,  ist ein sicherer Investitionsschutz für Ihre Marke.

 

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