Kaum eine Stellenanzeige für Marketing Manager(innen) kommt derzeit ohne die gesuchten Kompetenzen „Marktbeobachtung und -analyse“ aus. RADiOSPHERE Datenspezialist Heinz D. Schultz in unserem Blog-Interview über den Trend zu Marktbeobachtung „hausgemacht“ oder Self-Service Analytics und die möglichen Fallstricke dabei.

 

Herr Schultz, was genau ist Self-Service Analytics und was versprechen sich Unternehmen davon?

Zusammengefasst soll ein Marketing Manager alle relevanten Markt- und Kundendaten selbst sammeln und auswerten können – als Grundlage für die Produktentwicklung, die Preisfindung oder das Marketing. Unternehmen wissen inzwischen, dass sie online verfügbare Daten maximal nutzen müssen, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Die wenigsten aber haben eine spezialisierte Research-Abteilung. Komplexere Business Intelligence- und Reporting-Aufgaben landen dann sogar in der IT-Abteilung. Weil man dort noch am ehesten mit aktuellen Software-Tools und -Apps für die Marktanalyse umgehen kann.

 

Die Unternehmen werten Marktdaten und Kunden-Feedbacks also selbst aus. Wo ist das Problem?

Dreierlei: die oft mangelnde Daten-Kompetenz, das fehlende Verständnis für die umfassenden Möglichkeiten moderner Marktanalyse-Plattformen und der oft zu beobachtende Fokus auf zeitaufwändiges manuelles Daten-Monitoring und -Reporting. Darunter leidet dann die nötige Interpretation der Analyseergebnisse.

Man darf nicht vergessen, dass in den meisten Marketingabteilungen über die Jahre viele Manntage auf das Ausfüllen von Excel-Tabellen verwendet wurden. Marktanalyse oder die Pflege von Kundendaten könnten heute aber lückenlos digitalisiert, automatisiert und über das ganze Unternehmen bereitgestellt werden. Experten sprechen hier von der Demokratisierung von Daten. Solche Veränderungen brauchen natürlich Zeit.

 

Was müsste passieren, damit Marketingabteilungen stets mit den relevanten Marktdaten arbeiten und daraus auch die richtigen Schlüsse ziehen?

Es ist eine Illusion zu glauben, dass man mit besseren Tools automatisch bessere Ergebnisse erzielt. Dafür braucht man vielmehr gut eingearbeitete Mitarbeiter, die sich mit den kontinuierlich komplexer werdenden Marktanalyse-Tools weiterentwickeln. Zudem müssen Software-Tools regelmäßig gehegt und gepflegt werden – wie der Wasserspender im Büro ja auch. Und drittens muss jemand im Unternehmen dafür sorgen, dass die generierten Reports auch die für unterschiedliche Fachabteilungen relevanten Daten-Sets enthalten. Und zwar bevor die Kollegen aufhören, diese Reports zu lesen.

Unternehmen, denen das zu aufwändig und zu unberechenbar ist, sollten über eine externe Lösung für Business Intelligence und Marktanalyse nachdenken. Zum Beispiel mit Outsourcing-Partnern wie unserer Reporting Crew. Die stellt sicher, dass ausgewertete Daten für das eigene Controlling auditfähig sind, den Compliance-Richtlinien und auch der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung 2018 entsprechen.

Heinz D. Schultz ist Datenanalyst und Business Intelligence-Spezialist beim deutschen Monitoring- und Analysedienstleister RADiOSPHERE.

Fotos: ©RADiOSPHERE, pixabay nightowl